Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms "VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie.




 
Vielfalt tut gut




Das Kindertheaterstück „ Eins auf die Nase" ist für Kinder ab 7 Jahren. Es beschreibt das Phänomen, das  sich in den letzten Jahren radikal verschärft hat. Düstere Zukunftsaussichten, sich auflösende Strukturen in den Familien, Schulen, die in ihren Strukturen und Inhalten dem gesellschaftlichen Wandel  hinterherhinken.

Auf dieser Basis entsteht bei vielen jungen Menschen- gerade auch im Übergang von Kindergarten zum Schulkind - ein Gemisch aus Ängsten, Hilflosigkeit und mangelnder Anerkennung, das in physische und psychische  Gewalt gegen sich selbst und andere umschlagen kann. Der Ort, an dem all das zur Explosion kommt, ist oftmals die Schule.

Hauptort der Handlung in diesem Stück ist deshalb der Schulhof.

Ausgangspunkt ist das Fernbleiben des Schülers Max von der Schule und die damit aufgeworfenen Fragen:

  • Weshalb ist dies geschehen?
  • Wer hat Schuld daran?

Es kommt ein Prozess in Gang, der die Beteiligten, die „ Täter" zwingt, ihr Verdrängen aufzugeben und sich in die Lage des Opfers „ Max" einzufühlen.

Verschiedene Charaktere erscheinen auf der Bühne. Da ist Mina, die Tochter einer Rechtsanwältin, die zwar jeden Luxus von ihrer Mutter bekommt, aber nie genug Aufmerksamkeit und Liebe erhält, weil die Mutter zu sehr mit sich selbst und ihrer Kanzlei beschäftigt ist.

Oder Lucky, der immer gleich die Fäuste benutzt, nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung. Doch eigentlich hat er Angst Gefühle zu zeigen und damit verletzbar ist.

Da ist der Neue, der sofort in die Außenseiterposition gedrängt wird, nur weil er anders ist und unbequeme Fragen stellt. Es gibt auch Lehrer und Eltern, die ihre Verantwortung nicht erkennen und vor allem nicht zuhören können. Eine Vielzahl von Problemen wird in diesem Stück aufgezeigt und aufgearbeitet, aber Lösungen, die aus der komplexen „ Gewaltsspirale" den Weg weisen, gibt es nicht. Viele Fragen bleiben offen und regen somit den Zuschauer an, selbst Lösungen zu suchen.

Dieses Stück ist hervorragend geeignet, um anschließend an dieser Theateraufführung mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Es animiert dazu, sich Gedanken über sein eigenes Leben und sein eigenes Verhalten zu machen. Es soll Kinder ermutigen, über Probleme zu sprechen und Lösungen zu suchen.

Aber es zeigt auch ganz deutlich, das wir Erwachsenen nicht fehlerfrei sind.

·      Kann man immer alles auf die Gesellschaft schieben oder sollte man sein eigenes Verhalten unter die Lupe nehmen?

Können wir anderen überhaupt noch zuhören, oder sind wir  vielleicht  nur noch mit uns beschäftigt?
Nehmen wir die Sorgen und Probleme unserer Kinder überhaupt wahr?

Beginnend in einer Grundschule als Kooperationspartner soll dieses Stück von Kindern für Kinder inszeniert werden und theaterpädagogisch nachbereitet.

In einer Weiterführung des Projektes soll dieses Theaterstück allen Grundschulen im OSL-Kreis angeboten und den Lehrkräften entsprechendes Material zur weiterführenden Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

An einem Projekttag werden die Grundschüler zu der Theateraufführung eingeladen und erhalten im Anschluss die Möglichkeit des Gesprächs mit den Künstlern(Kindern). Zudem wird ein dreistündiger Workshop angeboten, indem Schüler und Lehrer die Möglichkeit erhalten, sich mit der Thematik Wertevermittlung und Toleranz im Umgang mit Anderen aus theaterpädagogischer Sicht und tanztherapeutischer Sicht auseinander zu setzten.